Freitag, 9. September 2011

Klopf Klopf...

Nach langer Zeit hat mich das Monster wieder beehrt, das in meinem Schrank lebt. Leider hat es die Angewohnheit sich immer sehr ungünstige Momente auszusuchen. Zum Beispiel wenn ich einen stressigen Arbeitstag hatte oder wenn ich, genervt von unerledigten Dingen, im Sekundentakt umherwälzend und meine Gedanken sortierend, endlich einschlafen konnte.

Dann beginnt es gegen die Schranktür zu klopfen und seine schlechten Klopf-Klopf-Witze zu machen. Anfänglich hab ich mich natürlich gefragt, warum ich davon nicht wach werde, aber mittlerweile gehe ich davon aus, dass seine Witze so schlecht sind, dass sie eine einschläfernde Wirkung haben.

Dort liege ich dann also. Unterbewusst massakriert durch Klopf-Klopf-Witze, die aus einer schlechten 70er Jahre Sitcom, oder von Simon Gosejohann stammen könnten.

Irgendwann ist das Monster dann sicherlich enttäuscht, dass seine humorvoll gedachten Witze mich nicht aufheitern und zum lachen bringen. Dann öffnet es die Schranktür und verlässt, mir einen schönen Abend wünschend, vorübergehend die Wohnung. Unsere schon lang anhaltende Beziehung hat bei ihm zu einer Art umgekehrten Stockholm-Syndrom geführt.

Kurze Zeit später wache ich angespannt und mit Kopfschmerzen auf. Mein Körper fühlt sich an wie nach einem 24 Stundentag am Presslufthammer ohne Ohrenschützer. Oft dauert es einige Augenblicke bis ich realisiere, dass ich zwar geträumt habe einem Dauervortrag von Johannes B. Kerner zugehört zu haben, aber im nächstgelegenen Internet-Cafe wird just in diesem Moment wieder nach neuen Klopf-Klopf-Witzen gegoogelt.

Manchmal kann ich es Proben hören. Dann lege ich eine Tafel Schokolade und ein Dankeschönschreiben in den Schrank. Trotz Anstrengung und starkem Willen seinem Publikum nicht zu gefallen stelle ich mir sehr enttäuschend vor.




Blogantwort auf durchgewalkt.

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