Mittwoch, 22. August 2012

Lang lang ist’s her…

Gründe für mein langes „Nichtschreiben“ zu suchen ist schwierig, es gab Vieles das mich davon abhielt hier wieder was zu schreiben, Berufsleben, Privatleben und so weiter und sofort.
Jedoch, einen wirklich richtigen Grund gab es nicht. Dieser Blog war ja schließlich mal dafür da, über den Alltag zu reden, über Dinge die mich interessieren, die andere (vielleicht) interessieren, oder Dinge die mir einfach durch den Kopf gehen…

Doch habe ich etwas geschrieben? Nein! Warum? Keine Ahnung! Obwohl, ganz richtig ist das ganze ja nicht, ich habe geschrieben, zwar nicht viel, aber etwas, allerdings nicht in diesem Blog.

Ich habe vor einer Weile angefangen nur für mich zu schreiben, über meine Probleme, meine Ängste, meine Glücksgedanken und meine Träume.
Diese Dinge haben hier jedoch nichts zu suchen, sie sind mehr privater Natur, mehr zum persönlichen Konfliktlösen gedacht.

Ich würde aber schon gerne wieder anfangen regelmäßig etwas für die „Allgemeinheit“ zu schreiben, etwas womit ich an meiner Schreibekunst arbeiten kann, mit dem ich mich und andere unterhalten kann.

Generell ändere momentan sowieso einiges in meinem virtuellen Leben. Ich bin zurückgekehrt in das Forum aus dem ich entsprungen bin, besitze neuerdings Facebook, stelle meine Videodreherei um und mache irgendwie alles anders als zuvor.

Mal sehen wie lange ich es dieses Mal schaffe, mein Vorgenommenes beizubehalten…

Freitag, 9. September 2011

Klopf Klopf...

Nach langer Zeit hat mich das Monster wieder beehrt, das in meinem Schrank lebt. Leider hat es die Angewohnheit sich immer sehr ungünstige Momente auszusuchen. Zum Beispiel wenn ich einen stressigen Arbeitstag hatte oder wenn ich, genervt von unerledigten Dingen, im Sekundentakt umherwälzend und meine Gedanken sortierend, endlich einschlafen konnte.

Dann beginnt es gegen die Schranktür zu klopfen und seine schlechten Klopf-Klopf-Witze zu machen. Anfänglich hab ich mich natürlich gefragt, warum ich davon nicht wach werde, aber mittlerweile gehe ich davon aus, dass seine Witze so schlecht sind, dass sie eine einschläfernde Wirkung haben.

Dort liege ich dann also. Unterbewusst massakriert durch Klopf-Klopf-Witze, die aus einer schlechten 70er Jahre Sitcom, oder von Simon Gosejohann stammen könnten.

Irgendwann ist das Monster dann sicherlich enttäuscht, dass seine humorvoll gedachten Witze mich nicht aufheitern und zum lachen bringen. Dann öffnet es die Schranktür und verlässt, mir einen schönen Abend wünschend, vorübergehend die Wohnung. Unsere schon lang anhaltende Beziehung hat bei ihm zu einer Art umgekehrten Stockholm-Syndrom geführt.

Kurze Zeit später wache ich angespannt und mit Kopfschmerzen auf. Mein Körper fühlt sich an wie nach einem 24 Stundentag am Presslufthammer ohne Ohrenschützer. Oft dauert es einige Augenblicke bis ich realisiere, dass ich zwar geträumt habe einem Dauervortrag von Johannes B. Kerner zugehört zu haben, aber im nächstgelegenen Internet-Cafe wird just in diesem Moment wieder nach neuen Klopf-Klopf-Witzen gegoogelt.

Manchmal kann ich es Proben hören. Dann lege ich eine Tafel Schokolade und ein Dankeschönschreiben in den Schrank. Trotz Anstrengung und starkem Willen seinem Publikum nicht zu gefallen stelle ich mir sehr enttäuschend vor.




Blogantwort auf durchgewalkt.

Donnerstag, 8. September 2011

Das Geheimniss der Anatidaephobie - Teil Zwei: Eine falsche Fährte?

Bevor ich in das Lagerhaus eintrat sah ich mich erst einmal genau um, um das Lagerhaus herum war nichts, keine gepflasterte Straße, keine anderen Häuser, kein Wald, nur eine Kilometer lange Landstraße, die gerade breit genug für einen einzelnen PKW war.

Das Lagerhaus sah ziemlich alt aus, an allen Ecken brachen kleine Stücke aus den Wänden, die Fenster waren mit Holzbrettern vernagelt und Jugendliche schienen sich mit Graffiti ausgetobt zu haben.

Als ich mich noch mal genau umgeschaut hatte, ob auch niemand in der Nähe war, begab ich mich zum Eingangstor.

Neben dem Eingang lag eine Stahlkette mit Schloss auf dem Boden, beide schon stark verrostet, daher ging ich davon aus dass das Gebäude schon seit Jahren nicht mehr genutzt und deswegen nicht abgeschlossen wurde.

Langsam öffnete ich das Eingangstor, damit mich niemand bemerken würde, falls doch jemand im Gebäude war, allerdings hätte ich sie auch auftreten können, denn die alten Scharniere knarrten laut genug, dass man es im ganzen Gebäude gehört haben musste.

Langsam wagte ich mich tiefer hinein, ich konnte nur schemenhaft erkennen was um mich herum war, denn es viel nur wenig Licht durch die Ritzen in den Holzbalken vor den Fenstern und durch ein paar kleine Löcher im Dach.

Es sah nicht anders aus wie andere Lagerhäuser, große nummerierte Regale, mit diversen Metallteilen und Werkstoffen, die Meterhoch nach oben ragten.

Ich schaute mich eine ganze weile um, doch es gab nichts zu finden. In einer Ecke stand eine Art kleiner Container mit Fenstern, vermutlich einmal ein Büro, doch auch hier war nichts zu finden, keine alten Papiere, keine Hinweise.

Enttäuscht schaute ich mich ein paar weitere male noch genau um, doch es war hoffnungslos.

Als ich zum dritten mal an einem der großen Regale vorbei kam, entdeckte ich eine Leiter die bis ganz nach oben führte. Ich war zuerst nicht sicher ob ich sie hochklettern sollte, denn nach jahrelangem herumstehen ohne Wartung waren die Regale sicherlich nicht die stabilsten, doch nach kurzem prüfen der Stabilität traute ich mich doch hinauf.

Ganz oben angekommen, es mussten ca. 15 Meter über dem Boden gewesen sein, klammerte ich mich an einem Stapel rostiger Stahlplatten fest und bewegte mich langsam von einem Ende des Regals zum anderen.

Nach dem ich mir einen genauen Überblick verschafft hatte, setzte ich mich enttäuscht hin, auch von hier oben war nichts zu entdecken, doch warum hatte man mir dann diese Adresse gegeben? Wollte man mich in die Irre führen, oder sich einfach nur über mich lustig machen?

Als ich mich aufrichtete und mir mein schmerzendes Kreuz massierte, sah ich etwas. Ich hatte den Kopf nach oben gestreckt und konnte etwas an der Decke erkennen, vom Boden aus war es durch die staubige Luft nicht zu sehen gewesen, doch von hier oben war es klar erkennbar.

Über mir standen Zahlen, 14-3. aber irgendwas war seltsam an den Zahlen, ich kniff die Augen zusammen und sah es, die Zahlen bestanden aus diversen Enten-Fußabdrücken.

Ich kletterte so schnell wie möglich wieder runter und suchte nach einem Regal mit der Nummer 14. Da war es, jetzt musste ich nur noch auf die dritte Etage, aber es gab keine Leiter. Jetzt war es mir auch egal, ich kletterte an den Seiten des Regals hoch, und kam hechelnd auf der dritten Etage an.

Dort war sie, eine Holzkiste. Eine große, morsche, nicht beschriftete Holzkiste, die schon vom Schimmel befallen worden zu sein schien. Da das Holz schon durchgeweicht und morsch war konnte ich den Deckel ohne Probleme abnehmen.

Ich griff rein und holte etwas raus. Ich konnte nicht glauben was ich da in Händen hielt.

Es war eine Soldatenuniform, zu klein für einen Menschen, aber genau richtig geschnitten, dass sie einer Ente hätte passen können.

Ich saß am Schreibtisch in meinem Hotelzimmer, welches ich mir nach meiner Ankunft in Russland gemietet hatte, die kleine Uniform vor mir ausgebreitet. In der Brusttasche der Uniform hatte ich einen zusammengefalteten Briefumschlag gefunden, in diesem war ein Zettel, er war auf Russisch, daher war ich seit einer guten Stunde damit beschäftigt ihn zu übersetzen, aber schon vom bloßen draufschauen konnte man erkennen, das es sich um eine Art Personenbeschreibung aus einer Personalakte handeln musste.

Montag, 14. März 2011

Die Zeit steht still...

Guten Tag, mein Name ist Fred, zumindest nenne ich mich so da ich mich nicht mehr an meinen wirklichen Namen erinnern kann.

Der Name stammt von meiner ersten Erinnerung, ich machte die Augen auf und das erste das ich sah war ein Schild mit der Aufschrift „Fred’s Antiquitäten“.

Wie ich dort hinkam und warum ich genau dort war weiß ich auch nicht mehr, aber das ist auch nicht mehr wichtig, denn ich bin tot.

Doch dass der Tot so ist, wer hätte das gedacht.

Es ist kein großer Unterschied zwischen tot und lebendig sein, man hat einen Körper, kann unter anderen Menschen sein und die Zeit verstreichen lassen, doch anders ist es schon irgendwie.

Wir leben hier in zwei Arten getrennt, auf der einen Seite sind die Lebenden, sie können uns nicht sehen, nicht hören und nicht fühlen und ihre Zeit läuft langsamer ab als unsere, wie viel langsamer weiß ich nicht, nur dass der bisherige Tag noch nicht vorbei gegangen ist, obwohl ich schon gefühlte 100 Jahren hier bin.

Auf der anderen Seite sind wir, die Toten, wir können uns sehen und fühlen, allerdings können wir uns nicht hören. Wir können auch nicht nach den lebenden greifen, wir laufen einfach durch sie durch, doch eben nur durch lebendes Gewebe, tote Dinge wie Häuser oder Autos können wir berühren, allerdings können wir sie nicht bewegen, was hinderlich sein kann wenn man durch eine Tür möchte.

Wir altern auch nicht, zumindest nicht im normalen Sinne, unsere Körper werden mit der Zeit einfach schwerer, werden irgendwann wie Stein und wenn wir eine gewisse Zeit hier verweilt haben, zerfallen wir zu Staub, was danach kommt weiß ich nicht.

Momentan bin ich in Afrika, in einem kleinen Dorf, ursprünglich komme ich aus Deutschland, zumindest bin ich dort „aufgewacht“, doch meine Gedanken sagten mir ich solle mir die Welt anschauen.

Ich bin durch Wüsten gewandert, bin auf dem Meeresgrund gelaufen, durch Wälder hindurchgegangen, ich musste nicht schlafen, nicht essen und keine Rast machen, doch als ich dieses Dorf erreichte, kam es mir vor als ob ich endlich zu Hause wäre und ich beendete meine Wanderung.

Doch nun scheint meine Zeit gekommen, mein Körper wird schwerer und ich kann mich kaum noch bewegen, vor meinen Augen beschleunigt sich langsam die Zeit und ich kann die Menschen reden hören, sehen wir sie von Punkt A nach B gehen, und plötzlich steht er da, ein Mann, ein Mann aus dem Dorf den ich mir lange Zeit angeschaut hatte, seiner Kleidung nach ist er wohl eine Art Dorfschamane oder Medizinmann.

Er spricht mich an, doch ich kann seine Sprache nicht verstehen.

Er will mich berühren, doch in diesem Moment zerfalle ich zu Staub…

Samstag, 12. Februar 2011

YouTube? Wiederholung, lass mal umschalten!

Jaja, das gute alte YouTube.
Der Freund aller die mal kreativ sein wollen, die ihr Leben mit jemandem teilen wollen, die gute Ideen haben, die schlechte Ideen haben, denen es spaß macht sich mitzuteilen, denen es spaß macht... andere zu ärgern?

Ja so siehts leider aus auf YouTube, alles wandelt sich und so auch das Gemeinschaftsleben jener, die eigentlich nach eben einer solchen gesucht haben und sie nun scheinbar mit Füßen treten.

Was war man früher froh, man fand Videos die einem gefallen haben, man hat Leute kennen gelernt die einen Unterhalten haben, man hat sich amüsiert.
Natürlich hatte man auch immer Videos und Leute die man nicht mochte, aber man war ja auch nicht gezwungen sie sich anzusehen, man konnte einfach auf das nächste Video klicken, dann war ruhe.

Doch scheinbar scheint es diese Funktion nicht m,ehr zu geben, schneinbar werden Leute gezwungen Videos zu sehen die ihnen keinen Spaß machen, scheinbar werden sie gezwungen, sich mit Leuten auseinander zu setzen die ihnen Unsympathisch sind und scheinbar scheint der einzigste weg daraus zu sein, diesem jemanden verbal so eine zu verpassen, dass er vom virtuellen Stuhl fällt.

Also echt Leute, sind wir hier im Kindergarten, muss man sich noch länger Streitereien anhören wie: "Der hat mir meine Fans vergrault!". "Aber dafür hast du mir mein Video gebannt!". "Ja aber nur weil du mich im Video geärgert hast!". "Hab ich gar net!". "Hast du wohl!".

Und wie im Kindergarten gibts natürlich immer eine Gruppe von Kindern die alles ganz genau gesehen hat und sich durch den Streit von zweien selbst alle streiten, so wird aus einem 1 gegen 1 ganz schnell ein 10 gegen 10, ein 100 gegen 100 und so weiter und so fort. Und wenn man dann keine Argumente mehr und ne blutige Nase und ein aufgeschrupptes Knie hat, dann wird zu Mama gerannt und gepetzt, wobei wir an der Stelle wieder zurück bei Big Boss YouTube sind.

Denn YouTube verhällt sich dann natürlich wie es jede Mutter tut mit dem berühmten Satz: "Also mein kleiner (Name hier einfügen) würde so was nie machen, das muss der böse (Name hier einfügen) angefangen haben, der hat ja schon immer ärger gemacht!".


Ich persönlich verkörpere in diesem Streitgespräch das kleine dicke Kind das nur nebendran steht und nichts mitbekommen hat, weil es mal wieder alleine im Sandkasten gespielt hat und ich bin froh drüber.

Ich kann in aller Ruhe weiter spielen, denn ich hab nichts damit zu tun.

Doch hier versagt leider das Prinzip, denn wie auch im Kindergarten, wird man trotz dass man nichts gesehen hat von allen Seiten vollgequatscht dass man doch auf der und der Seite stehen sollte. Jeder erzählt einem was anderes, jeder drückt einem eine andere Meinung auf.

Kann man einen nicht einfach in ruhe lassen, ich bleibe auf YouTube solange ich will, mir ist es egal wer mit wem Streit hat, mir ist egal wer hier was nur wegen des Geldes tut, ich bleib auf YouTube solange es mir spaß macht und wenn es irgendwann keinen mehr macht? Tja, dann hab ich immer noch die Chance einfach tschüss zu sagen, denn das echte leben ist schon hart genug, da sollte man sich nicht noch das Hobby zur Hölle machen.

Und jetzt lasst mich bitte wieder alleine in meinem Sandkasten buddeln.

Mittwoch, 10. November 2010

Das Geheimniss der Anatidaephobie - Teil Eins: Auf nach mütterchen Russland

Da draußen ist etwas...
etwas mit Federn und Schnabel...
und es beobachtet mich... immer noch!

Ich habe gesagt ich werde sie jagen, ich habe gesagt ich werde alles tun um ihre Pläne aufzudecken, ich habe gesagt ich werde nicht ruhen bevor ich sie nicht zur strecke gebracht habe, aber was ich auf meiner Suche gefunden habe, hätte ich nie im Leben gedacht...

Nach dem ich das erste mal über meine Erfahrungen mit den bösartigen Enten geschrieben hatte, wurde ich schnell von ihnen aufgestöbert, zunächst dachte ich es wären nur Scherze von irgendwelchen Leuten, doch die Kommentare von Enten häuften sich, ich konnte nichts tun, sie hatten meinen Blog gefunden und es war nur eine Frage der Zeit bis sie meine Wohnung finden würden, ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte...bis ich im Januar diesen Jahres diesen Kommentar entdeckte:

"Wir nicht Bösartig wir nur da um Quack Mütterchen Russquack information sammeln wir haben nicht vor alle quackschen zu Töten wir nur wollen wissen wie man eucht töten mehr niet"

Danach war meine Mission eindeutig, ich musste nach Russland und herausfinden wie sie zu dieser Intelligenz gelangten, wer die Männer hinter den Enten sind und was sie wirklich vor haben.

Da der Luftraum den Enten gehörte, konnte ich nicht mit dem Flugzeug nach Russland und so musste ich eine Mehrtägige Reise mit dem Bus antreten, um ihnen aus den Weg zu gehen.
Doch bereits nach zwei Tagen entdeckte ich bei einem der Fahrgäste eine seltsame Gestalt die aus mich aus seinem Handgepäck zu beobachten schien, ich musste so schnell wie möglich verschwinden.
Da nun auch die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr in Frage kamen musste ich mich zu Fuß weiterschlagen, da aber auch hier die Gefahr in die Nähe von Ententeichen zu kommen zu groß war, begann ich per Anhalter in Richtung Russland zu fahren.

Nach dem ich nach ca. 2 Wochen in Russland angekommen war, versuchte ich als erstes unbemerkt an Informationen zu gelangen, mein erster Anhaltspunkt war ein See, in dem es, nach Augenzeugenberichten, von Enten nur so wimmeln sollte.
Als alte Frau verkleidet wagte ich mich in das Gebiet des Feindes, aber als ich dort ankam erkannte ich dass ich mich wohl verhört hatte, denn es gab nur Schwäne.

Nach etwa vier Wochen war ich meinem Ziel immer noch nicht näher gekommen und ich verlor langsam die Hoffnung, bis ich in einer kleinen Seitengasse von Moskau ein Restaurant entdeckte, welches grob übersetzt den Namen "tote Ente" hatte.
Als ich hineintrat erkannte ich was es mit dem Namen auf sich hatte, alle Gerichte waren aus Entenfleisch und selbst die Dekoration bestand aus Ausgestopften Enten.
In der Hoffnung endlich einen Ort gefunden zu haben an dem man mir weiterhelfen konnte begann ich ein Gespräch mit dem Geschäftsführer.

Nach einigem nachhaken bekam ich eine Adresse die ich aufsuchen sollte, zusammen mit einer Warnung: „Du weißt nicht auf was du dich hier eingelassen hast“.
Die Adresse führte mich in ein abgelegenes Lagerhaus weit außerhalb der Stadt und was ich dort entdeckte, sollte ein Schock und eine große Hilfe auf meiner Jagd nach Antworten sein.

Montag, 25. Januar 2010

Schnee

Ich sitze gerade auf meinem Drehstuhl auf der Arbeit, die neuen PCs die wir nach langen Versprechungen erhalten haben sind nach einer Woche immer noch nicht angeschlossen.
Ich sitze also an meinem Platz am Fenster und schaue raus, schließlich ist gerade Frühstückspause, draußen schneit es schon den ganzen Tag.
Die Flocken sind nicht groß, doch sie sind reichlich, weshalb die Straßen und Fußgängerwege schon seit heute Morgen dicht bedeckt sind.
Die Schuhe der Leute und die Reifen der Autos haben den Schnee von ihrem schönen weiß in ein unappetitliches grau verfärbt.

Ich schaue nach oben in den Himmel, mich fragend wie es möglich ist das der gesamte Himmel von mir zu Hause bis hier her ohne eine Lücke mit Wolken bedeckt ist, schließlich sind das ganze 35 km.
Ich beschließe für den Rest der Pause raus zu gehen, ich schnappe mir meinen Mantel, meine Mütze, meine Handschuhe, alles in schwarz gehalten, ich mag schwarz, und gehe auf die Straße in Richtung Hauptbahnhof.
Ich sehe wie sich frierende Menschen in die nächsten Dönerbuden begeben, um sich am glühenden Grill aufzuwärmen, oder wie sekündlich dutzende Menschen den Bahnhof betreten und hinaus kommen, manchmal scheinen es sogar ein und die selbe Person zu sein.

Der Schnee unter meinen Stiefeln, ebenfalls in schwarz, allerdings schlecht geputzt, fühlt sich matschig an, er hat nichts mehr von seiner leichten Konsistenz, die er noch hat wenn er grade frisch gefallen ist.
Kurz vor dem Bahnhof sitzen zwei ältere Herren, sie haben sich einen Unterschlupf gesucht und spielen auf einem Klapptisch Schach, es ist unterhaltsam ihnen bei der Argumentation zuzusehen, leider bin ich zu weit weg um zu hören was sie sagen, außerdem verstehe ich nichts von Schach.

Es ist laut vor dem Bahnhof, die Leute reden alle durcheinander, ein einsamer Didgeridoo-spieler Macht interessante Laute um sich auf das Spielen einzustimmen, die Autos hupen, die Straßenbahnen klingeln die letzten im Weg stehenden davon.

Auf der anderen Seite vor dem Bäcker sehe ich eine Gruppe von Kindern, hatten Schüler schon immer so früh aus oder kommt es mir nur so vor da es bei mir so lang her ist?
Sie haben Schneebälle gemacht und bewerfen sich gegenseitig damit, leider sind die meisten nicht die besten im zielen und so treffen die Schneekugeln auch schon mal einen Passanten, es ist witzig den Kindern beim Wegrennen zuzusehen, es erinnert mich an meine noch nicht allzu ferne Kindheit.

Ich schaue auf die Uhr, es wird Zeit das ich wieder an die Arbeit gehe.
Ich steh schon vor der Tür zum Bürogebäude, als meine Kollegen mich aufhalten, um mit mir noch einen Kaffee zu trinken, ich bin kein großer Kaffefreund, aber ich tue ihnen den gefallen.

Wir stehen allesamt vor der Tür, manche mit dem Kaffeebescher in der Hand, manche mit der Zigarette, manche mit beidem, manche nur so.

Wir schauen gemeinsam den vorbeigehenden Menschen hinterher, den im Schneematsch spielenden Kindern, den älteren Herren die scheinbar immer noch argumentieren, den hetzenden Leuten die wohl ihren Zug bekommen müssen.

Wir gehen wieder rein, mit erholten Gesichtern, der Unlust in den vierten Stock zu laufen und frohen Gedanken, was für ein Glück wir doch haben.